Zur 1970 eröffneten "Ostdeutschen Galerie" Regensburg
1977 und 1984 gelangten ohne Einverständnis der Künstlerin zwei Ölgemälde und sechzehn Papierarbeiten in den Besitz der sich damals "Ostdeutsche Galerie" nennenden Einrichtung der Stadt Regensburg, die sich als Schirmherrin für die Belange der Sudetendeutschen bezeichnet. Dort verschwanden diese Werke der Sudetendeutschen Malerin über vierzig Jahre in Depots des umbenannten Kunstforum Ostdeutsche Galerie (KOG) ohne jemals in eine hauseigene Ausstellung gelangt zu sein. Dem Haus war die vita der Künstlerin unbekannt.
Im geteilten Deutschland, nach der Abriegelung der DDR, hatte eine Bekannte, Emma Jandera in Würzburg (früher auch Brüsau), angeboten, noch aus der Kriegszeit in Nordrheinwestfalen ausgelagerte Bilder zu sich zu nehmen, aufzubewahren und sofern möglich zu verkaufen. Es waren drei Ölgemälde und ein Konvolut von Aquarellen, Zeichnungen etc.. Anfangs der 1970er Jahre schrieb sie nach Dresden, dass in Regensburg eine Ostdeutsche Galerie eröffnet wurde, die sich um sudetendeutsche Künstler besonders kümmere. Jahre später, 1977 wurden zwei Ölgemälde - wie sich 2017 herausstellte - nicht zu Verkaufszwecken oder als Leihgabe von ihr an die Ostdeutsche Galerie gegeben, sondern eigenmächtig verschenkt / gestiftet. 1984 dann weitere 16 Arbeiten.
[Die Werkliste mit ergänzenden Angaben zu den Grafikarbeiten sowie Schnappschüsse der Werke wurden im Februar 2017 zur Verfügung gestellt.
Anmerkung: Das Frauenbildnis von 1933 ist nicht die Mutter der Künstlerin.]
Empfänger war 1977 Walter Boll, der damalige Museumsdirektor und bis 1945 NSDAP Kreiskulturwart in Regensburg.
Die zwei Ölbilder “Böhmisches Elbgebirge“ und „Selbstbildnis “ erhielten 1977 von ihm die handschriftlich vergebenen Inventarnummern 9529/30. Zusätzliche handschriftliche Randnotiz "stehen im grossen Depot".
Es blieb bis heute die Frage nach der Herkunft von mehr als 9.000 Inventarnummer, nur wenige Jahre nach der Eröffnung dieses neuen Museums.